Liebes Arche Noah Team,
nun ist Tony schon 4 Wochen bei uns und wir wollten uns endlich einmal mit einem ausführlichen Status melden:
Tony kam am 11.08. spätabends am Hamburger Flughafen an. Leider gab es bei der Gepäckannahme keine Wagen mehr, sodass unsere Flugpatin ihre Koffer auf die Transportbox stellen musste und mit heorischen Kräften die Box bis zum Empfangsbereich schieben musste. Von dort ging es mit Kofferwagen weiter zum Auto und mit etwas „Liebe“ passte die Box auch in den Kofferraum. Zuhause angekommen war es beinahe schon Mitternacht und als wir die Tür der Box endlich öffnen konnten genoss Tony schnell die Freiheit und verschaffte auch seiner Blase welche. Die Nacht war für uns alle sehr kurz aber schon am nächsten Morgen stellten wir fest, dass es kein weiteres Malheur gab und Tony wirklich stubenrein ist. Natürlich wurde ausgiebig das Haus erkundet und am nächsten Tag auch der Garten inspiziert. Das Wochenende verbrachten wir mit vielen kleinen Spaziergängen und ausgiebigen Kuscheleinheiten. Unser neues Familienmitglied hatte uns genau so schnell in sein Herz geschlossen wie wir ihn in unsere.
Die folgenden zwei Wochen hatten wir abwechselnd Urlaub und konnten noch viel ausgiebiger „bonden“. Morgens bei 12 Grad und Tau auf dem Rasen sieht man ihm noch ein wenig das Heimweh nach kanarischem Klima an und die Nordsee bei Wind war auch noch etwas gruselig, aber Tony (er erwähnte übrigens beiläufig seinen vollständigen Namen: Antonio Ernesto Jesus Olivera da Cruz) fühlt sich pudelwohl und führt ein klasse Hundeleben. Kalle (der Vizsla der Nachbarn) und er sind schon sehr dicke und auch alle anderen Hunde aus unserer Straße oder auf Gassirunden werden mit Hubschrauber-Schwanz und viel Willensstärke sowie Körpereinsatz begrüßt. Aggressivität zeigt er dabei aber glücklicherweise weder auf dem eigenen Grundstück noch beim Spazierengehen. Damit in Zukunft aber nicht jede Hundebegegnung zu einer Grundsatzdiskussion wird haben wir uns bereits einen Hundetrainer zu uns geholt (für die klassischen Hundegruppen ist Tony entweder zu alt oder noch zu unerfahren was die Gruppendynamik angeht) und werden gezielt an der Impulskontrolle arbeiten. Wenn seine Nase wirklich so gut funktioniert, wie wir vermuten, dann wollen wir irgendwann einmal mit ihm „Flächentraining“ machen (quasi Such-/Bergungshund als Spiel).
Wenn einer von uns das Haus verlässt (Arbeit, Sport, Einkauf, etc.) merkt man sehr deutlich, dass Tony noch nicht ganz verstanden hat, dass wir ihn nicht wieder loswerden wollen und immer wieder kommen. Und auch zuhaus weicht er nur ungern von unserer Seite. Hier liegt noch etwas Arbeit vor uns, damit wir ihm das Leben entspannter gestalten können und gleichzeitig das eigene Gefühl des Verlassens abnimmt. Um so größer ist aber die Freude, wenn der ein oder andere nach dem Arbeitstag wieder auf die Auffahrt fährt und häufig schon an der Gartenpforte oder am Zaun begrüßt wird. Sprechen wir mit anderen Spaziergängern, so glaubt uns kaum jemand, dass a) Tony (vermutlich) erst 1,5 Jahre ist und b) er erst seit ein paar Wochen bei uns lebt.
Schließlich klingt das natürlich alles ein wenig zuuuuu gut, damit nicht irgendwo noch ein Haken wäre. Die Verdauung war ja schon auf Teneriffa nach der letzten medikamentösen Behandlung etwas in Mitleidenschaft gezogen. Wir hatten dann hier schon gute Fortschritte, den Stuhl etwas fester zu bekommen (u.a. selbstgekochte Moro’sche Karottensuppe) aber zu Beginn dieser Woche wurde es wieder sehr viel schlechter und wir haben einen Tierarzt aufgesucht. Die Diagnose lautet leider Giardien. Glücklicherweise scheint fast jeder zweite Hundehalter damit schon selbst Erfahrungen gesammelt zu haben und so bekommen wir viele Tipps und Verständnis von anderen Herrchen und Frauchen, dass aktuell leider gar keine Hundekontakte möglich sind. Tony bekommt erst einmal Panacur und wir versuchen beim Futter noch mehr die Stärkung der Darmflora zu begünstigen. Dazu riecht das Haus durch die nötigen Reiniger nach Schwimmbad und man bekommt bei aktuell 25 Grad schon ganz automatisch wieder Urlaubsfeeling. Am Ende des Tages ist das zwar erst einmal ärgerlich, aber wir freuen uns, dass eine Ursache gefunden ist und wir ihm nun besser helfen können, schnell gesund zu werden.
Vielen, vielen, vielen Dank an alle Beteiligten von Bensheim bis Teneriffa. Wir sind euch wahnsinnig dankbar für den tollen Kontakt im Vorwege, die Stunden vor Ort und vor allem für diesen wundervollen Weggefährten, den ihr uns vermittelt habt. Als wir zuletzt noch einmal die Arche News aus Februar 2023 gelesen haben und den Beitrag zu Tony sahen, kamen uns beiden die Tränen.
Weil Bilder natürlich mehr sagen als Worte gibt’s noch ein paar gesammelte Werke im Anhang. Solltet ihr irgendwelche Aufnahmen in besserer Qualität haben wollen, so gebt mir gern Bescheid. Und: auch wenn es so aussieht, er schläft nicht immer 😉
Habt eine schöne Zeit und bitte hört niemals auf mit dem was ihr tut; ihr macht die Welt damit zu einem besseren Ort.
Liebe Grüße von Kim und Simon