Hallo Ihr Lieben der Arche Noah!
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich jetzt schon 3 Monate in Santa Cruz wohne – wie die Zeit vergeht, aber ich habe auch immer viel um die Öhrchen. Ich habe mich schon sehr gut eingelebt und lerne jeden Tag viele neue Dinge, das ist ganz schön aufregend – und dann ist da ja noch der ganz normale Alltag. Anja und/oder Raphael gehen nämlich mehrfach täglich raus, spazieren (muss so’n Menschending sein), aber keiner von ihnen mag gerne alleine losziehen, die freuen sich immer total, dass ich mitkomme! Ganz manchmal muss man mich erst ein bisschen überreden, vor allem nach dem Frühstück, weil ich mir danach so gerne den Bauch kraulen lasse – am liebsten stundenlang und ausserdem hat der liebe Gott vor dem Verlassen des Hauses die Fahrt in einem doofen Aufzug gesetzt, mit dem ich mich aber langsam anfreunde, doch kaum sind wir aus der Tür, wachsen mir regelrechte Siebenmeilenstiefel und ich kann gar nicht lange genug kreuz und quer durch den Park streifen und auf dem Hügel dahinter die Strassen mit den hübschen Häusern erkunden. Sie nennen mich schon „Elly Wiesel“, weil ich echt schnell unterwegs bin. Ich hab’ den beiden hier schon Gegenden gezeigt, da waren sie noch nie, dabei bin ICH doch neu in Santa Cruz.
Ich suche mir meistens noch eher ruhige Umgebungen aus, aber neulich musste ich dann doch mal gucken, was in der Fussgängerzone los ist – Anja war total überrascht, aber hey, ich bin ein Mädchen und was ist für uns inspirierender, als ein kleiner Schaufensterbummel vor der Sommersaison? Letzte Woche war ich sogar zum ersten Mal mit ihr in einer Apotheke.. da musste ich schon meinen Mut zusammennehmen, um durch die Tür da rein zu gehen, aber alle waren SO nett und haben mich doll gelobt, weil ich so tapfer war. Hier gibt es auch ein kleines Restaurant, da war mein himmlischer Bruder Charlie Stammgast und da bietet man mir Kekse an, einfach nur, wenn ich vorbeigehe, aber das ist mir noch suspekt. Nee, nee… Kommt Zeit, kommt auch mal Auswärtsessen, aber so schnell schiessen die Preußen nun nicht und Anja und Raphael sagen immer, ich soll mir ruhig Zeit nehmen, das hätte alles keine Eile. Ich denke, als erstes werde ich demnächst mal einen Keks nehmen – danach sehen wir weiter!
Zuhause gefällt es mir super. Zuerst habe ich mich nicht recht überall hin getraut, aber jetzt bin ich von meiner Casa ganz begeistert und habe überall Kekse und Brotstückchen versteckt, für den Fall, dass mich plötzlich mal der kleine Hunger packt. Wer kennt nicht das alte chinesische Sprichwort: „Der ist immer satt, der einen Vorrat hat“. Dass man den regelmäßig kontrollieren muss, versteht sich von selbst, ich kann aber erfreut vermelden: Hier kommt nix weg! Nicht mal die Kekse unter Raphaels Kopfkissen. Neulich war ich allerdings etwas nervös, weil ein fremder Mann einen neuen Boiler anbrachte und sich danach im Gästebad die Hände wusch. Genau neben dem Waschbecken liegen nämlich ein paar Thunfischkekse.. Als der wieder in die Küche ging, bin ich natürlich sofort rein und habe nachgecheckt, aber er war gut erzogen: Waren alle noch da. Ich höre auch längst ganz genau, wer die Berechtigung hat, sich draussen im Flur aufzuhalten und wer nicht. Wenn das Leute sind, die da nix zu suchen haben, mache ich denen direkt eine Ansage, da kenne ich kein Pardon. Läuft, kann ich nur sagen!
Ihr seht, mir geht es prima und wir drei werden gerade ein tolles Rudel. Anja und Raphael sagen, ich bin ein absoluter Sonnenschein und wie unfassbar froh sie sind, dass wir jetzt zusammen gehören und ich kann da wirklich nur zustimmend mit dem Schwanz wedeln (den ich übrigens immer höher trage, sagen sie).
Grüsst mir bitte alle meine Freunde und einen ganz besonders dicken Krauler an Foxy.
Alles Liebe von Eurer Elly!