Bina

Update Juni 2024

Liebes Arche-Team, liebe Frau Gambs,

unser neuer Alltag ist noch längst keine Gewohnheit geworden. Es wird wohl länger brauchen, als wir uns das vorgestellt haben. Sowohl im Haus als auch bei den Spaziergängen ist Bina immer noch allgegenwärtig.

Viele Fotos mit Bina (es kommt eine vierstellige Zahl zusammen) verarbeite ich seit einiger Zeit in Fotokollagen. Die letzten, gerade erstellten, füge ich zu Ihrer Ansicht bei. Es sind Sammelkollagen, die aus vier einzelnen Kollagen à 4-6 Fotos bestehen. Sie bilden einen großen Querschnitt aus Binas Leben mit uns.

Ganz liebe Grüße verbunden mit noch einmal tief empfundenem Dank und Hochachtung vor Ihrer selbst gestellten Aufgabe!


Update Mai 2024

Liebes Arche-Team, liebe Frau Gambs,

wir sind sehr traurig, Ihnen heute mitzuteilen, dass Bina eingeschläfert werden musste. Zu der immer heftigere Schmerzen verursachenden Arthrose verstärkte sich in den letzten Monaten das Problem mit dem Herzen. Beides ließ ein Leben in Würde nicht mehr zu. Deshalb haben wir sie, um ihr noch stärkere Qualen zu ersparen, von ihren Leiden erlösen lassen.

Unendliche Dankbarkeit empfinden wir für die Zeit, die wir mit ihr verbringen konnten, und dass Sie uns Bina seinerzeit anvertraut haben.

Herzliche Grüße!


Update 12/2022

Bina geht es zur Zeit sehr gut (man darf es nur nicht zu laut sagen). Bei all ihren Baustellen hat sie eine sagenhafte Energie, mit der sie uns auf Trab hält. Ein paar Bilder aus den letzten Monaten füge ich noch bei. Liebe Grüße


Update 08/2021

Mittlerweile ist Bina seit fast 4 Jahren bei uns. Eine schöne, aber auch eine schwere Zeit haben wir miteinander erlebt und verlebt.

Sie brachte mehrere gesundheitliche Defizite mit, die erst nach und nach entdeckt werden und ihre ganze Tragweite offenbaren konnten. Sie erfordern sehr intensive Aufmerksamkeit und Zuwendung. Bina dankt es uns durch ihr liebes Wesen und ihre Anhänglichkeit. Ein zwischenzeitlicher Tierarztwechsel hat sich  positiv ausgewirkt. Mehrere hiesige Tierärzte sind übrigens unabhängig voneinander zu einer anderen Alterseinschätzung gekommen, d.h. nunmehr 11 statt 9 Jahre.

Man hat von Bina aber, wenn man sie so erlebt, nicht den Eindruck eines kranken, schon eher den eines älteren Hundes, worauf auch bereits Anzeichen beginnender Demenz hin deuten. Besondere Einschränkungen diesbezüglich sind gegenüber der bisherigen Haltung nicht erforderlich, denn von der langen Leine lassen wir Bina schon seit langem nicht mehr wegen ihres unstillbaren Jagdtriebs, der immer noch anhält. Der verstärkte sich nach etwa anderthalb Jahren, als ihre Ausflüge außer Sichtweite gingen, wahrscheinlich seitdem sie sich so richtig heimisch und sicher aufgehoben fühlte und dachte, diese meine jetzigen Menschen habe ich fest im Griff. Jetzt kann ich mal wieder ab und zu meine Freiheit auskosten. Die Anzeichen waren ein schnelles Nase heben und weg war sie auch schon. Reaktionszeit für uns und Abrufbarkeit gleich null. Verschiedene Trainingsmethoden waren alle nicht von Erfolg beschieden. Da sie uns so sehr ans Herz gewachsen ist und wir uns mehr denn je vor einem Verlust fürchten, müssen sie und wir die Einschränkung einer langen Leine hinnehmen.

Etliche Misshandlungen muss sie erduldet haben, immer wieder deuteten und deuten bestimmte Erkenntnisse und Verhaltensweisen darauf hin. So erfuhren wir z.B. erst durch ein Röntgenbild, dass mindestens einmal mit einem Luftgewehr auf sie geschossen worden war, ein „Diabolo“ ist deutlich zu erkennen. Wenn sie sich erschrickt, u.a. durch nahe plötzliche Fußbewegungen kann sie aufschreien wie ein kleines Kind.

Ziegen und Schafe scheinen in ihrer Umgebung gelebt zu haben. Wohl deshalb konnte sie den Geruch von Lammfleisch lange nicht ertragen; andererseits genießt sie u.a. in Wildparks die Nähe dieser Tiere und reibt sich oftmals an ihnen.

Natürlich macht ihr die sommerliche Hitze zunehmend zu schaffen, Kopf und Rute sind aber immer noch hoch erhoben, insbesondere bei der Begegnung mit intakten Rüden. Wenn die ihr gefallen, wird sie wieder zum jungen Mädchen.

Wir hoffen sehr, dass uns unser „Schätzelein“ noch lange bleibt und tun alles, um sie bei einigermaßen Gesundheit und guter Laune zu halten.


Die ersten fünf Monate mit Bina

Wirbelwind, Partygänger, Zicke; coole Socke, Sensibelchen; Selbstbewusste Hundedame, Spurenjägerin; fröhlich und verspielt; anhänglich, verschmust, Schlitzohr; Sturkopf, tief entspannungsfähig; Neidobjekt vieler Hundebesitzer. 

Wer hält sich denn eine derartig gemischte Hundemeute? Wir! Und wir brauchen uns auch nur einen Namen zu merken: Bina! Seit fünf Monaten ist sie nun bei uns und was sollen wir sagen – kein einziger Tag war langweilig. Ihr ganzes Wesen hat sie schnell zu einem Neidobjekt vieler unserer Hundebekanntschaften werden lassen.

Macht sich einer von uns für einen Spaziergang fertig, steht Bina bereits ganz aufgeregt an der Tür und kann es kaum erwarten, dass es nach draußen geht. Bina geht freundlich auf Menschen zu, sucht von Anfang an Kontakt zu anderen Hunden, alle müssen näher begutachtet werden. Seitdem sie frei laufen kann, ist das immer wieder schön mitzuerleben. Egal, ob große oder kleine Artgenossen: begegnen wir einer Gruppe, heißt es nur oh fein Party, ich bin dabei. Was zu Beginn für uns doch ein wenig aufregend war, ist mittlerweile nur schön mit anzusehen, weil sie sich mit (fast) allen gut verträgt.

Ist sie aber angeleint, und man lässt den Kontakt zu anderen angeleinten Hunden nicht zu, kann sie ganz schön sauer werden, das gilt auch, wenn die anderen Hunde sie ignorieren. Bei der Frage der Verwendung von Halsung oder Geschirr haben wir die Erfahrung gemacht, dass es mit Geschirr wesentlich entspannter ist. Wasser von oben oder von unten ist nicht ihr Ding. Um Pfützen wird ein großer Bogen gemacht, „lass Herrchen ruhig hindurchlaufen, ich gehe lieber drumherum“. 

Sie will geistig und körperlich gefordert werden. Dazu gehören draußen in erster Linie lange und interessante Spaziergänge mit vielen Hundebegegnungen. Suchspiele drinnen und draußen mag sie sehr gern, drinnen insbesondere das Verschleppen und Zerfetzen von Kartons (natürlich mit interessanten Inhalten).

Aus der Sicht von Bina: „Es hat geschneit, na und? Die Welt sieht halt weiß aus, hindert aber nicht beim Spaziergang. Ein ICE schießt aus dem Tunnel direkt nebenan oder fährt mit Getöse hinein. Ein Hubschrauber kreist über uns, ein Kleinflugzeug startet oder landet, na und? Herrchen regt sich nicht auf, also warum sollte ich mich aufregen? Es wird Staub gesaugt? Fein, da muss ich dicht dabei sein. Warum aber scheuchen meine Menschen mich eigentlich immer aus dem Weg, ich muss doch begutachten, ob die auch alles richtig machen. Knallerei an Silvester, ob im Freien am Abend erlebt oder später zu Hause bei heftigem Getöse: Meine Menschen sind entspannt, also warum sollte ich ein anderes Verhalten zeigen?“

Mit Hund haben wir noch nie einen ruhigeren Jahreswechsel erlebt. Aber die Fliege an der Wand; ein Gegenstand an einer Stelle im Haus, an der normalerweise nichts steht, also auch nichts dort zu suchen hat; eine imaginäre Störung, die nur für Bina erkennbar ist, gibt zunächst mal Anlass zu äußerster Vorsicht, und muss dann verbellt werden.

Allein bleiben geht noch gar nicht, Gott sei Dank gibt es Ausweichmöglichkeiten in der Nachbarschaft. War einer von uns abwesend, springt sie vor Freude erst mal um einen herum und will geknuddelt werden. Mit diesem fröhlichen Herumtoben beginnt auch jeder Tag, bevor es zur ersten Runde nach draußen geht.

Diesen Wirbelwind muss man aber auch tagsüber manchmal zur Ruhe zwingen. Mittlerweile werden diese Zeiten schon länger, offensichtlich scheint sie es wohl auch zu genießen. Und: So fest schlafend wie Bina haben wir noch nie einen Hund erlebt. Sie träumt auch erkennbar viel.

Schmusen ist ein Ausdruck ihrer großen Zufriedenheit. Am liebsten würde sie dabei vor allem in ihr Frauchen hineinkriechen. Aber auch spielerisches Raufen ist offensichtlich ein Hochgenuss. Wir können von Anfang an alles mit ihr machen. Überall anfassen ist kein Problem. Wir haben ihr sogar einmal etwas aus dem Maul herausgenommen. Gebürstet zu werden ist gleichbedeutend mit Streicheleinheiten, ebenso das Abrubbeln, wenn es geregnet hat.

Ein erster Besuch beim Tierarzt (ein vergessener OP-Faden) war völlig problemlos, im Gegenteil: Beim nächsten zufälligen Gang an der Praxis vorbei wollte sie unbedingt wieder hinein. Diese positive Grundeistellung halten wir aufrecht, indem wir gelegentlich einfach mal nur zum Wiegen hineingehen.Im Auto mitfahren ist vom ersten Tag eine selbstverständliche Angelegenheit. Auch die Transportbox (aus Alu) hat sie problemlos akzeptiert.

Ach ja, eines muss noch erwähnt werden: Sie hebt beim Pinkeln wie ein Rüde ein Bein. Manchmal kann sie sich nicht sofort entscheiden welches, dann muss erst einmal herum gehüpft werden. Wenn auch das nichts hilft, geht immer noch ein kurzzeitiger „Handstand“.

Wenn sie von allen Eigenschaften etwas an ihre Kinder weitergegeben hat, können sich deren Besitzer auf eine tolle Zeit freuen. Wir sind jedenfalls unbeschreiblich glücklich, dass wir sie haben. Dazu hat Bina uns ganz fest versprochen, dass es auch in Zukunft mit ihr nie langweilig werden wird.